Sexkultur
Details
Bettina Stangneth widmet sich in ihrem neuen Essay dem Sex. Sie reflektiert die aktuellen Debatten um «metoo» dabei auf eine Weise, die sie zum Grundsätzlichen führt: zur Frage, was Sex eigentlich ist. Debatten über Geschlechteridentität, Herrschaftsprinzipien, Pornographie, Vergewaltigung und Missbrauch mögen wichtige Themen der Gesellschaft sein. Aber geht es dabei tatsächlich um Sex - oder um Gewalt? Im Unterschied zur Erkenntnis, dass die Sexualität in jeder Gemeinschaft kulturell geprägt ist, fragt Bettina Stangneth nicht nach der Kultivierung der Begierde, sondern nach Kultur durch die bewusste Erfahrung des sexuellen Verlangens. Denn allen Versuchen zum Trotz, Sexualität auf ein gesellschaftliches Konstrukt zu reduzieren, beginnt die sexuelle Erfahrung doch nicht in der Begegnung mit einem anderen, sondern beim Selbstgespräch. «Sexkultur» ist ein Buch für diejenigen, die Sex nicht nur als Ursache von Problemen diskutieren, sondern als Möglichkeit begreifen wollen, mehr über die Kraft des menschlichen Denkens zu erfahren. Sexualität ist nicht nur das, was eine Gesellschaft dazu gemacht hat, sondern auch das, was jeder bewusst daraus entwickeln will, ganz egal, welche Identität, welchen gesellschaftlichen Ort und welche Rolle uns andere zuschreiben.
"Wer von (mehr) sexueller Befreiung träumt, kann an diesem klugen Buch seine Gedanken schärfen."
Vorwort
Was ist Sex?
Autorentext
Bettina Stangneth, geboren 1966, ist unabhängige Philosophin. Sie studierte in Hamburg Philosophie und promovierte über Immanuel Kant und das Radikal Böse. Für ihr Buch «Eichmann vor Jerusalem» erhielt sie 2011 den NDR-Kultur-Sachbuch-Preis; die «New York Times» zählte es zu den besten Büchern des Jahres. Bei Rowohlt erschienen zuletzt ihre hochgelobten Essays «Böses Denken» (2015), «Lügen lesen» (2017) und «Hässliches Sehen» (2019) sowie die Bände «Sexkultur» (2021) und «Überforderung» (2022). Stangneth erhielt 2022 den Internationalen Friedrich-Nietzsche-Preis.
Klappentext
Warum lassen wir es nicht einfach?
Sex ist großartig. Jedenfalls theoretisch. Wenn aber von der Praxis die Rede ist, dann bleibt es meist dunkel. Misstände und Unglück, Missbrauch und Unzufriedenheit - aller Aufklärung zum Trotz scheint Sex im 21. Jahrhundert nur noch eines zu sein: ein Problem. Passt die menschliche Triebnatur einfach nicht mehr in unsere schöne neue Welt?
Wäre da nicht eine Schwierigkeit. Sex ist nicht der Inbegriff unserer tierischen Natur. Jeder Versuch, das Tier in uns wahlweise zu zähmen oder in einer sexuellen Revolution wieder von Dompteuren zu befreien, führt unvermeidlich an der Sache vorbei.
Bettina Stangneth stellt die ganz einfache Frage, was Sex überhaupt ist. Wenn doch bisher noch jede Verbotskultur gescheitert ist, braucht es offensichtlich eine klarere Vorstellung von dem, was wir voneinander wollen. Vor allem aber braucht es den Mut positiv über Sex zu sprechen. Es braucht ein Hohelied der leidenschaftlichen Liebe.
"Dieses Buch ist keine Streitschrift. Es ist einfach das Buch eines Menschen für Menschen in der festen Überzeugung, dass es uns gibt."
Zusammenfassung
Sexkultur von Bettina Stangneth: Ein tiefgründiger Essay über die Bedeutung von Sex jenseits gesellschaftlicher Debatten
In ihrem neuen Buch Sexkultur widmet sich die renommierte Philosophin Bettina Stangneth dem facettenreichen Thema Sex. Dabei geht sie weit über aktuelle Diskussionen wie #metoo hinaus und stellt die grundlegende Frage: Was ist Sex eigentlich? Stangneth argumentiert, dass es bei vielen Debatten rund um Geschlechteridentität, Herrschaftsprinzipien, Pornographie und Missbrauch nicht wirklich um Sex, sondern vielmehr um Gewalt geht.
Im Gegensatz zur gängigen Auffassung von Sexualität als kulturellem Konstrukt beleuchtet die Autorin, wie bewusst erlebtes sexuelles Verlangen Kultur prägen kann. Denn trotz aller Versuche, Sexualität gesellschaftlich zu reduzieren, beginnt die sexuelle Erfahrung letztlich im Selbstgespräch. Sexkultur lädt dazu ein, Sex nicht nur als Ursache von Problemen zu sehen, sondern als Chance, die Kraft des menschlichen Denkens zu ergründen. Sexualität ist mehr als das, was eine Gesellschaft daraus macht sie ist das, was jeder Einzelne bewusst daraus entwickeln möchte, unabhängig von zugeschriebenen Identitäten und Rollen.
Weitere Informationen
- Allgemeine Informationen
- GTIN 09783498001452
- Veröffentlichung 17.11.2020
- Genre Philosophie & Religion
- Untertitel Deutsch
- Titel Sexkultur
- Lesemotiv Auseinandersetzen
- ISBN 978-3-498-00145-2
- Format Fester Einband
- EAN 9783498001452
- Größe H209mm x B132mm x T25mm
- Anzahl Seiten 288
- Herausgeber Rowohlt Verlag GmbH
- Auflage 3. Auflage
- Gewicht 497g
- Autor Bettina Stangneth
- Jahr 2020